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1. Das Altertum - S. 10

1907 - Leipzig : Voigtländer
10 Das Altertum. Die Semiten. Karawanen-blühend und mächtig geworden. Bedeutend war auch ihr Karawanenhandel nach Arabien, Ägypten, Babylonien und Indien. Gewerbfleitz 3. Gewerbfleitz und Bildung. Der Handel führte die Phönizier zur Gewerbtäügkeit. Sie verstanden sich trefflich aus die Gewinnung undbearbeitungder Metalle, aus die Weberei, die Purpur-Bildung färb er ei und die Glasbereitung. Lie besaßen eine leicht verwendbare Buchstabenschrift und waren als Kaufleute vorzügliche Rechner. Durch ihren Handel brachten sie dem Idesten morgenländische Bildung; aber sie selbst haben zur Forderung von Wissenschaft und Kunst nur wenig getan, denn alles diente bei ihnen dem Nutzen. Religion 4. Religion und Sittlichkeit der Phönizier standen deshalb auf niedriger Stufe. Huch sie verehrten den Sonnengott, der bei ihnen Baal hieß, verschiedenen Göttern ward mit wüsten Gebräuchen gedient; dem Feuergott Htoloch brachte man Knaben zum (Dpfer. phönizische Genuß-simichkeit sucht, Habgier, Grausamkeit und Untreue waren übel berüchtigt. § 9. Geschichte der Phönizier. Staatswesen 1. Der phönizische Städtebund. Das Staatswesen der Phönizier war locker. Jede ihrer Städte bildete ein Gemeinwesen für sich; doch schlossen sie zu gegenseitigem Schutze einen Städtebund, dessen Haupt erst Sidon, dann Tyrus war. In Tyrus herrschte um 950 v. (Ehr. Königsimmkönig hirarn, ein Freund des Königs Salomo (1. Buch der Könige, 950 Kap. 5). Der Altstadt Tyrus gegenüber entstand auf einem Felseneiland Neu-Tyrus, das von allen phönizischen Städten die mächtigste und glänzendste wurde. Die Bibel nennt es den „Markt der Völker", seine Kaufleute „Fürsten", seine Händler „die reichsten der Erde". 5rembi,em 2. phönizien unter frremdetr Herrschaft. Durch Sargon kam ,diaft phönizien unter die Herrschaft b er R ffi) r er (§ 7, 2), durch Nebukad-nezar unter die Herrschaft der Babylonier (§7, 3). Durch (Eijrus kam es zum perserreiche; die phönizischen Schiffe bildeten nun den Kern der persischen Seemacht. § 10. Die Israeliten (Karte Ii). Die l. Das Volk. Die Israeliten entstammten einer Familie, die sich patr,ard)en 5en ©iduben an einen hehren (Bottesgeist trotz heidnischer Um-3sraei in gebmtg bewahrte. In Ägypten wuchs die Nachkommenschaft der Ru^ugtus Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob zu einer größeren Menge heran; äönit aber erst durch den Auszug aus der ägyptischen Knechtschaft

2. Geschichte des Altertums - S. 50

1889 - Wiesbaden : Kunze
50 Erster Abschnitt. beten sie an Plätzen, welche für ihre Geschäfte vorteilhaft gelegen waren neue Städte; so entstauben Damaskus in Syrien, Elath und Eziongeber am Meerbusen von Akaba, Kolonien auf Cypern, Rhobus, Kreta, Thasos und an der thrazischen Küste; ferner Panorrnus (Palermo) auf Sizilien, Caralis (Cagliari) auf Sarbinien, Gabes (Kabix) in Spanien, Utika und Hippo auf der Norbküste Afrikas. Von Tyrus aus soll 888 durch die flüchtige Königin Dibo die Stadt Karthago gegrünbet worben fein, welche eingeben! ihrer Abkunft die mächtigste Seestabt am mittellänbifchen Meere würde. Als der ägyptische König Necho die Phönizier unterworfen hatte, befahl er ihnen, Afrika zu umschiffen, ba man beffen Ausbehnung noch nicht kannte. Drei Jahre sollen sie zu dieser Entbeckungsreise gebraucht und bieselbe glücklich vollbracht haben. Die wichtigsten Städte im Lanbe der Phönizier waren Sibon und Tyrus. Der ältere Teil von Tyrus lag auf dem Festlanbe; die von Sibon aus gegrünbete Neustabt bagegen auf einer vor der Altstabt liegenben Felseninsel. Die Religion der Phönizier bestanb in der Verehrung der Naturkräfte, sowohl der fchaffenben als der zerstörenben. Der Sonnengott Baal würde auf Höhen verehrt; seine Gemahlin Aschera erscheint teils als Erbgöttin, teils als Monbgöttin. Diesem Götter-pare des Lichtes, des Lebens und Erzeugens stanben gegenüber M 0 -loch, ursprünglich die Sonne als versengenbes Gestirn, dann das verzehrenbe Feuer, und Ast arte, die Göttin des verheerenben Krieges. Wie dem Moloch Jünglinge, so würden ihr Jungfrauen geopfert. Baal und Moloch verschmolzen später zu einer Gottheit, dem Melkart, dem Gotte der Bilbung, den die Griechen mit Herakles verglichen. Staatswesen. Phönizier: bitbete kein geschlossenes Staatswesen, sonbern bestanb aus einer Anzahl von eimmber unabhängiger Städte, die mit den umliegenben Gebieten von Stabtkönigen regiert würden. Die Staatsverfafsung war eine freiere als bei den übrigen Völkern des Orients. Den Königen stanb ein Senat zur Seite, der über wichtige Staatsangelegenheiten beriet und wieberum von der Volksversammlung abhängig war. Zur Wahrung ihrer Unabhängigkeit und zum Schutze ihres Hanbels vereinigten sich die Städte später zu einem Stäbtebunb. An der Spitze besselben stanb zuerst Sibon, dann Tyrus, das durch seine treffliche Lage und feinen großen befestigten Hafen Sibon überflügelte und zum Markt der Völker würde. Unter König Hiram Ii., dem Zeitgenossen Davibs und Salomos, erlangte Tyrus seine höchste Blüte und vereinigte

3. Geschichte des Altertums - S. 235

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 39. Der erste punische Krieg 264—241. 235 §. Z9. Der erste punifdie Krieg 264—241. Karthago. An der Küste von Tunis in Nordafrika war um 850 v. Chr. durch die lyrische Königin Dido die Stadt Karthago gegründet worden, deren Bewohner als phönizische Kolonisten auch Pöni oder Punter genannt wurden. Die günstig am Meere gelegene Kolonie blühte durch ausgedehnten Handel zur See rasch auf, machte sich von dem Mutterlande unabhängig und erweiterte durch glückliche Kriege ihre Herrschaft über die Nachbarschaft, über das Mittelmeer und die westlichen Inseln desselben. Uber die Gründung Karthagos erzählt die Sage: Dido war die Schwester des Königs Pygmalion zu Tyrus in Phönizien. Dieser tötete ihren Gemahl Sichäns aus Habsucht, worauf Dido mit ihren Schätzen heimlich das Land verließ und zu Schiffe nach Westen fuhr. Sie landete an der Küste von Tunis in Afrika und bat die Bewohner daselbst, ihr so viel Land abzutreten, als sie mit einer Kuhhaut umspannen könne. Als ihr dieses zugestanden worden war, schnitt sie die Kuhhaut in schmale Streifen und umspannte damit eine große Strecke des Küstenlandes, auf welchem sie 880 Karthago gründete. Die Verfassung Karthagos war eine aristokratische. Der Staat wurde von dem kleinen Rat (Synedrium) geleitet, der aus dreißig lebenslänglichen Mitgliedern des höchsten Adelsstandes gebildet war, wovon zwei, die Suffeten, den Vorsitz führten. Daneben bestand der große Rat, welcher aus hundert Mitgliedern zusammengesetzt war, die aus der Klasse der Reichen jährlich hervorgingen und mit der Überwachung der Gesetze betraut waren. Die Religion der Karthager war der phönizischen verwandt. Ihr Streben war auf Reichtum und Genuß gerichtet; ihr Charakter nach dem Urteil der Römer ein Gemisch von Habsucht und Härte, Treulosigkeit und Grausamkeit. Das Bestreben, die im Westen bereits besetzte fruchtbare Insel Sizilien ganz unter die karthagische Herrschaft zu bringen, verwickelte Karthago zunächst in einen langjährigen Kampf mit Syrakus- Syrakus war damals die bedeutendste der griechischen Kolonien aus der Insel. Von den Korinthern 435 gegründet, hatte sich diese Stadt ähnlich wie Karthago durch umfangreichen Seehandel zu großer Macht aufgeschwungen. Aber in dem Kampf mit Karthago um den Besitz Siziliens war ihr das Glück zeitweise abhold, zumal auch unter ihrer eigenen Bürgerschaft Streitigkeiten ausbrachen, in welchen es einzelnen kühnen Männern gelang, als Tyrannen die Staatsgewalt an sich zu reißen. Der Tyrann G e l o n besiegte die Karthager zwar bei Himera 480, mußte sie aber in ihrem Besitz belassen. Als

4. Das Altertum - S. 76

1907 - Leipzig : Voigtländer
76 Geschichte der Römer. Ii. Die Vlütezeit der Republik 266—133 v. Chr. § 48. Oer erste punische Krieg 264—241 v. Lhr. (Karte Iv und V). ^Sizilien" des Krieges. Die Eroberung Unteritaliens lenkte den Blick der Römer auf das nahegelegene Sizilien. Den Besitz dieser reichen Insel erstrebte bereits der mächtige Seestaat Karthago; mit ihm geriet Rom deshalb in heftigen Streit. Karthagos 2* Karthago (d. H. Neustadt) wurde angeblich um 850 v. (Ehr. von Q90s der phönizischen Fürstentochter Dido gegründet, die mit anderen Flüchtlingen vor ihrem feindlichen Bruder aus Tqrus entwichen war; es lag auf einem Vorsprunge der Nordküste Afrikas, Sizilien gegenüber. Um ihrer Die punier phönizischen Abkunft willen hießen die Karthager auch Punier (d. H. Phönizier). Durch Landbau und Gewerbe, durch Karawanen-und Seehandel gelangten sie zu großem Reichtum. Hm Fuße der Karthago hochgelegenen Burg erhoben sich die vielstöckigen Häuser der großen Kaufherren; in den Häfen herrschte ein reges Leben und Treiben. Mt seinen Lroberungenkriegsschiffen und Söldnerheeren, denen auch die (Elefanten nicht fehlten, breitete das gewinnsüchtige Handelsvolk seine Macht immer weiter über die Nordküste Afrikas, über Sardinien, Korsika, den westlichen Teil Siziliens und andere Inseln aus; es gründete pfianzstädtezahlreiche Pflanzstätte und wurde nach dem Sturze des phönizischen Mutterlandes (332) die erste Seemacht der damaligen Zeit. 3. Husbrucfy des Krieges. Gelegentlich eines Parteikampfes in der sizilianischen Stadt Messäna wurden einerseits die Römer, anderseits toterkuni'^e Karthager zu Hilfe gerufen; so entstand der erste punische Krieg St—24? 264—241 v. Lhr. 4. Die Leeschlacht bei Mhlä. Gegen das seemächtige Karthago bedurfte Rom einer Kriegsflotte; sie wurde angeblich in 60 Tagen gebaut. Durch Anwendung von Enterb rücken errangen die Römer bdm?iä26o ^ren erf*en Seesieg bei Mylä (an der Nordküste Siziliens) 260 (3. Bild). 5. Regulus. Nach einem zweiten römischen Seesiege setzte der Kon-Reguius sul Regulus sogar nach Afrika über 255. Schon bedrohten die Römer Karthago, da wurde Regulus infolge seiner Unvorsichtigkeit durch den spartanischen Söldnerführer Lanthippus völlig geschlagen und gefangengenommen. Nach wechselvollem Glücke schickten ihn die Karthager mit einer Gesandtschaft nach Rom, damit er, wie erzählt wird, den Frieden erwirke. Doch Regulus riet vielmehr zur Fortsetzung des Krieges und kehrte, seinem Lide treu, in die Gefangenschaft nach Karthago zurück, wo er bald darauf starb.

5. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 10

1906 - Leipzig : Hirt
10 Geschichte der morgenlndischen Völker. Die Sphinxe. Eine Sphinx ist ein Steingebilde, das einen Lwenleib mit dem Kopfe eines Menschen darstellt. Sphinxe waren meist vor den Tempeln in ganzen Alleen aufgestellt. Nicht nur in gypten, sondern auch in Assyrien finden sich Sphinxe. Im 17. und 18. Jahrhundert n. Chr. wurden sie in Europa nachgeahmt und am Eingange von Schlssern aufgestellt. (Fig. 1.) Die Hieroglyphen. Die Wnde der Tempel, der Palste, der Pyramiden, der Grabkammern, die Obelisken, die Srge, kurz alles, was sich beschreiben lie, haben die gyptischen Priester mit einer Bilderschrift bedeckt, die man Hieroglyphen nennt. Ihre Entzifferung ist gelungen, und wir sind dadurch in den Stand gesetzt, die Geschichte und die Kulturttigkeit des gyptischen Volkes bis in die kleinsten Einzelheiten zu verfolgen. Die Phnizier. berblick der die phnizische Geschichte. Phnizien ist ein kleiner Kstenstrich in Vorderasien am Gestade des Mittelmeeres, nrdlich von Palstina. Die alten Phnizier waren die ersten Seefahrer der Erde. Die geringe Ausdehnung des Landes, fein Erz- und Kupferreichtum, der Fisch-reichtnm des Meeres, der Libanon, dessen Zedern sich zum Schiffbau eignen, veranlagten sie, Schiffahrt und Handel zu treiben. Ihre Schiffe fuhren nach Indien, Afrika, Griechenland, Sizilien, Spanien, England und an die Ksten der Ostsee. berall, wohin sie kamen, grndeten sie Städte, so Palermo auf Sizilien, Caralis auf Sardinien, Malaga, Sevilla, Cadiz, Gibraltar in Spanien, Hippo, tika und Karthago in Afrika. bervlkerung in dem engen Mutterlande zwang sie zur Anlage dieser Pflanzstdte. Um das Jahr 600 vor Christi Geburt umschifften sie im Auftrage des gyptischen Knigs Neko die Sdspitze von Afrika. An der Ostseekste holten sie den Bernstein, aus dem sie Schmuckgegenstnde verfertigten. In Spanien legten sie Gold- und Silberbergwerke an. Sie vermittelten den Handel zwischen Indien und Nordafrika einerseits und den Lndern des Westens anderseits. Die Hauptgegenstnde ihres Handels waren Leinwand, Purpur, Glas und Schmuckgegenstnde aus edeln Me-tallen. Die Phnizier haben viele wichtige Erfindungen gemacht. Weberei, Purpurfrberei, die Glasbereitung und die Buchstabenschrift haben sie erfunden. Sie haben zuerst Geld geprgt. Die blhendsten Städte der Phnizier waren Tyrns und Sidon. Meist waren die Phnizier einem andern Volke unterworfen, so den gyptern, den Babylonern, den Persern, den Mazedonern, den Rmern. Jetzt gehrt Phnizien zum Trkischen Reiche. Das Land ist verarmt; an der Stelle der frhem volkreichen Städte stehen jetzt elende Fischerdrfer. Die Erfindung des Purpurs. Der Zufall hat nicht selten wichtige Er-findungen herbeigefhrt. In Tyrus kam einst ein Hund mit roter Schnauze nach Hause. Ein Lappen von Wolle lag auf der Erde. Daran putzte der Hund seine Schnauze. Dadurch frbte sich der Lappen purpurrot. Sobald der Herr des Hauses dieses fah, ging er den Spuren nach, die der Hund gelassen hatte, und

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 11

1906 - Leipzig : Hirt
Die Phnizier. Die Babyloner und Assyrer. 11 der Hund lief wieder mit. Da kamen sie an das Gestade des Mittelmeeres. Dort lag eine Menge zerbissener Purpurschnecken. Der Hund bi die Schnecken wieder, und seine Schnauze wurde rot. Da erkannte der Herr, ba der Saft dieser Schnecken ein ausgezeichnetes Mittel fei, die Wolle rot zu frben. Nun wrben solche Schnecken gesammelt, nnb mit ihrem Safte frbte man die Wolle purpurrot. Die Purpurfrberei hat beit Phniziern groen Reichtum gebracht. Die Sage von der Grndung Karthagos. Die wichtigste Ansieblung der Phnizier war Karthago in Norbafrika, in der Gegenb der heutigen Stadt Tunis. der die Grnbung dieser Stadt erzhlt die Sage solgenbes: Die phnizische Knigin Dibo floh vor ihrem Bruder Pygmalion, der ihren Gemahl gettet und besten Reichtmer an sich gerissen hatte, und kam nach Norbafrika. Dort bat sie die Kstenbewohner um so viel Land, als sie mit einer Ochsenhaut umspannen knnte. Gern wrbe die anscheinenb bescheibene Bitte gewhrt. Dibo zerschnitt die Ochsenhaut in schmale Riemen nnb um-zog bannt eine groe Strecke Landes. Auf bieseni errichtete sie eine Burg, die sie Byrsa, b. i. Ochsenhaut, nannte. Die Bewohner der umliegenben phnizischen Pslanzstbte bauten um die Burg eine Stadt, die den Namen Karthago erhielt. Dibo wrbe als Knigin anerkannt. Die Karthager trieben Handel nnb Schiffahrt und beherrschten balb mit ihren Schiffen den Handel der westlichen Mittelmeerlnber. Die wirkliche Grnbung Karthagos durch phnizische Ausiebler fllt ins 9. Jahrhundert v. Chr. Die Rmer nannten die Karthager nach ihrer Herkunft Phnizier ober abgekrzt Puttier. Die Babyloner und Assyrer. 1. Uberblick der die babylonische und die assyrische Geschichte. Die Babyloner und Assyrer wohnten in Vorderasien, in den Ebenen der beiden Zwillingsstrme Enphrat und Tigris, die Babyloner am untern Euphrat, die Assyrer am Mittellaufe des Tigris. Das Land zwischen dem Mittel- und dem Unterlaufe der beiden Strme wird Mesopotamien genannt. Mesopotamien bedeutet Land zwischen zwei Strmen. Um das Jahr 2250 v. Chr. finden wir in Babylonien schon einen hochentwickelten Rechtsstaat. Eine groe Gesetzessammlung des Knigs Hammurabi ist aufgefunden worden, die das brgerliche Recht in allen seinen Zweigen festlegt. Hammurabi hat die Stellung der Frauen, der Sklaven und der Arbeiter dadurch gehoben, da er die Preise fr ihre Arbeit und die von ihnen verfertigten Waren erhhte. Viele herrliche Tempel und Palste zierten Babylon; Euphrat und Tigris wurden durch zahlreiche Kanle verbunden. Um das Jahr 1250 wurden die Assyrer das herrschende Volk. Ihr erster König soll Ninns, ihre erste Knigin Semiramis gewesen sein. Ninns erbaute die Stadt Ninive am Tigris. Seine Nachfolger dehnten ihre Herrschaft der ganz Vorderasien aus. Im Jahre 772 fhrte König Salmanassar die zehn Stmme Israels in die assyrische Gefangenschaft. \) Karte 1. -) Delitzsch, Babel und Bibel Ii, S. 24.

7. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 23

1877 - Leipzig : Teubner
Africa — Agamemnon. 23 Africa hieß bei den Griechen bis in die späteste Zeit Sibya (Aißvrj), und erst seit der röm. Herrschaft wurde der Name Africa allgemein. In frühester Zeit bis auf Herodot herab nahm man nur zwei Erdtheile, Europa und Asien, au und rechnete Africa bald zu dem einen, bald zu dem andern, Sali. Jug. 17. Africa wurde im O. durch den indischen Ocean, beit arabischen Meerbusen (früher galt wol auch der Nil als Grenze) und die Lanbenge von Arfirtoe ober Suez, im Norbert durch das Mare intemum, an der Küste Libycum genannt, im W. durch das atlantische Meer, im S. durch das Mare Aethiopicum begrenzt. Die Kenntniß der Alten war sehr mangelhaft und beschränkte sich besonders auf die Ost- und Nordküste , wo die Gründung phönikischer und griechischer Colonieen (Karthago, Kyrene) die Kenntniß förderte; auch einzelne Theile der Wüste und Westküste kannte man. Herodot (4, 42.) erzählt von einer durch den Aegypterkömg Necho ums Jahr 600 veranlaßten Umschissnng Asrica's vom arabischen Meerbusen aus, durch die Säulen des Herkules zurück — deren Glaubwürdigkeit uoch nicht widerlegt ist. Von der Untsegelung des Karthagers Hanno (um 510, nach Andern 470 v. C.) besitzen wir noch eine unzweifelhaft authentische griech. Uebersetznng: mit 60 Schiffen und 30000 Mann fuhr er ab, um Colonieen zu gründen, und kam bis zum sctcsqov kequs, j. Cap. Verde, und dem votov xsgag, C. Rojo, bis zum Senegal und Gambia. Später ging die Kenntmß der Allen geradezu zurück und Ptolemaios denkt noch an einen südlichen Zusammenhang mit Asien. Herodot (2, 32. 4, 181.) läßt Libyen im S. n. W. vom atlantischen Meere umströmt sein, und theilt es in Aegypten, Aethiopien und das engere Libyen, letzteres daun wieder in das bewohnte (ouovufvri) am Mittelmeere (H. etwa die Berberei), das thierreiche (^pirodr/g,) etwa Belad al Dscherid, südlich vom Atlas, reich an Thieren, bei den Römern Gaetulia, u. das wüste (rj ipuniiog), die Wüste Sahara, welche sich nach Herobots richtiger Bemerkung mit einigen Oasen querburch zieht. Dunkel ist die Kunde von den Ländern jenseit der Wüste. Die Völkerschaften nennt und beschreibt er 4, 168- 199. — Au der Nordküste nennen die Alten folgende Theile: Marmarica, Cyrenaica, Africa propria, Numidia, Maureta-.nia. Unter den Gebirgen nennen sie den Atlas (Adtla), Schneegebirge in 2 Theilen, dem A. maior h. Daran im W., und dem nrinor (tlüttcov) nörblich bavon; im S. der Westküste das Gebirge @sö>v (d. Götterwagen), ent- weder das j. Konggebirge oder der Berg Sagres; an dersndgrenze Äthiopiens das Mondgebirge (to rfjg Zsl7]vrjg ogog.) Die Hauptströme sind der isfilus mit seinen Quellflüssen; an der Westküste der Ntccg (wol identisd) mit dem Bauibotus des Plinius und der heutige Senegal), b. Masitholus (wol der j. Gambia). Der Nigir und Gir (rwg) flössen am Norbranbe der großen Wüste; ihr Laus würde bis in die neueste Zeit irrthumlich mit dem des Quorra ober Dscholiba in Verbinbnng gebracht. — Africa propria begriff den nach der Besie-gurtg Karthago's in eine Provinz verwandelten Theil der Norbtüfte; es grenzte im Westen an Numibien (Grenze der Tuscasluß), im Osten an Kyrenaika ober die große Syrte, und zerfiel in das fübliche Byzacium und in die nörbliche Zeugi-tana regio. Mela 1, 7. Africänus f. Scipion es unter Cornelii, 9 u. 11. Africus, gr. Juty, der von Africa herüber wehende Südwest- ober Wedsüdwest-Wind, zwischen dem Auster und Favonius, noch jetzt Affrico bei den Italienern genannt, ein stürmischer Regen-tnittb, furibundus et ruens (Sen. quaest. nat. 5, 16, 6.), bessert Wuth auf dem ganzen Mittelmeere sich zeigt, so daß davon die Südspitze der Insel Tyrns ganz mit Sand bedeckt war (vgl. Gurt. 4, 8, 7.); oft für Sturmwind Überhaupt (Verg. A. 1, 90. Hör. od. 1, 1, 15. 3, 12. 14, 5. 3, 23, 5. 29, 57.); personisicirt Pr op. 5, 3, 47. Agamedes) Aya^iri^g, S. des Erginos (Werkmeister), Königs in Orchomenos, der mit seinem Bruder Trophonios den Apollotempel zu Delphi und das Schatzhaus des Hyrieus, Königs von Hyria in Boiotien, baute. Die Brüber hatten tn der Wand dieses Schatzhauses einen Stein so eingefügt, daß er von außen leicht herausgenommen werden konnte, und bestahlen Nachts den Schatz. Als nun Hyrieus Schlingen über den Schatz stellte und Agamedes sich darin fing, schnitt ihm Trophonios, um nicht entdeckt zu werden, den Kops ab und nahm ihn mit. Den Trophonios verschlang deswegen die Erde da, wo sich in dem Haine zu Lebadeia die Grube des Agamedes befand. (Paus. 9. 37, 7.) Hier entstand das Orakel des Trophonios, wo die um Rath Fragenben bei nächtlichem Wib-beropser auch den Agamedes anriefen. — Eine ganz ähnliche Geschichte erzählt Herodot (2, 121.) von dem Schatze des ägyptischen Königs Rhamp-sinit; wahrscheinlich wurde sie bei der Hellenisirung Aegyptens aus Griechenland dorthin gebracht und an eine ältere Erzählung von einem Schatzdiebstahl angeknüpft. Dieselbe Sage wird auch nach Elis verlegt; hier bestehlen Agam., Sohn des_ Stym-phalos, und seine beiden Söhne, Trophonios und Kerkyon, den Schatz des Angeias; Trophonios und Kerkyon fliehen nach dem Tode des Agam., der erstere nach Orchomenos, der andere nach Athen. — Pindar erzählt (bei Flut, de consolat. ad Apoll.; abweichend Cic. tusc. 1,47.) von dem Tode des Agam. und Trophonios eine ganz abweichenbe Sage: -nach Vollendung des Tempels in Delphi erbaten sich beide einen Lohn von Apollon; dieser sagte ihn aus den 7ten Tag zu, und in der 7teu Nacht starben beibe. Agamemnon, Ayausfxvcav, bei Homer S. b. Atrens (’Avqnsrjg), König in Mykene, Brnber des Menelaos; sonst werben beibe auch Söhne des Pleisthenes, des Sohnes oder Vaters von Atrens, genannt (Apollod 3, 2, l. 2.); ihre Mutter hieß Aerope, welche zuerst mit Pleisthenes und nach dessen Tode mit Atrens vermählt gewesen sein soll. Atrens ließ sie wegen ihrer Buhlschaft mit Thy-estes ins Meer werfen. Als Aigisthos und sein Vater Thyestes nach der Ermordung des Atrens (s. d.) sich in den Besitz der Herrschaft Über Mykene gefetzt haben, fliehen die beiden Brüder nach Sparta zu Tyndareos und vermählen sich mit dessen Töchtern, Agamemnon mit Klylaimnestra und Menelaos mit Helena. Darauf vertreiben sie den Thyestes und Aigisthos aus dem väterlichen^ Reiche und 1 Agam. wird König von Mykene (Aischylos nennt

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 620

1877 - Leipzig : Teubner
620 Kyrene Kasten (-xviptlr])' woher er den Namen empfing, verborgen gehalten mürbe. Als K. herangewachsen war, vertrieb er die Verwanbten seiner Mutter nnb übernahm bte Tyrannis, regierte aber sehr misbe, schmückte Korinth durch prächtige Gebänbe nnb hinterließ nach 39 Jahren seinem Sohne Pe-^ianbros die Herrschaft, 658 v. C. Hdt. 5, 02. Der ans Cebernholz verfertigte, kunstvoll gearbeitete Kasten, in dem K. gerettet war, würde von seinen Nachkommen der Hera zu Olympia geweiht und in ihrem Tempel noch im 2. Jahrhundert n. C. gezeigt. Paus. 5, 17—19. Kyrene, Kvqj\vti, I- Landschaft: rj Kvgrj-vai'ht], Cyrena'ica, Landschaft an der Norbküste Afrika's, das jetzige Plateau von Barka, seit der Zeit der Ptolemaier nach ihren fünf Hauptstäbten auch Pentapolis genannt, nahm die Küste von den Altären der Philainoi an der großen Syrte (karthagische Grenze) bis zum Palinrosfluß (Mar-marika zu) ein; im Süden reichte sie bis zur Wüste Phazauia (Fezzau). Ganz verschieden von den angrenzenden Ländern war Kyrena'ika eine reich bewässerte fruchtbare Landschaft, in welcher die Ernte volle 8 Monate dauerte: Weizen, Del, Wein, Datteln, Gemüse, Silphium, Honig, Pferde, Maulthiere sind unter den Erzeugnissen zu lteitnen. Leider waren aber auch verheemtde Heuschreckeuzüge häufig. Griechen von Thera ließen sich im 7. Jahrhundert (631) hier nieder (s. Battos und Barka) und gründeten einen durch Schiffahrt, Handel, Kunst und Gewerbe blühenden Staat, der jedoch (321) durch Ptole-tnaios Lagi uuterworfeu wurde. Just. 13, 16. Lic. 23, 10. Der letzte der Ptolemaier in Kyre-na'ika, Apion, setzte die Römer zu Erbeu ein (im I. 96 v. C., Liv. ep. 70.), welche anfangs die Pentapolis für frei erklärten, dann aber das Land mit Kreta zur Proviuz vereinigten. Unter Trajan empörten sich die zahlreich eingewanberten Jubelt uttb brachten 220,000 Kyrenaier und Römer um, bis sie mit Mühe besiegt wurden; das Land blieb seitdem entvölkert. — An der Küste der Syrte zogen sich die Sandhügel des Herakles (os ftiveg rov Hg.) hin; westlich Von diesen entspringt der Fluß Lathon, welcher nach Ptolemaios mit einem See Tritonis in Verbindung stand, während Strabon einen See der Hesperiden nennt. — Unter den Völkerschaften int Innern werden genannt die Barkiten, Ara-rautelen, Asbyten, Makatnten und Psyller, die Auschisai und Nasamonen. Die wichtigsten Städte von O. nach W. sind (die der Pentapolis sind dnrch * bezeichnet): Darnis, ^ Apollonia, galt als Hafen von Kyrene (j. Marza Snsa), Phyküs, * Ptolema'is, früher blos Hafen von Barka (j. Do-lometa), * Tancheira, später Arfinoe (j. Tochira), * Berenife, ftiiher Hesperis (j. Benegasi). Im Innern: * Kyrene (Kvg^vri), j. Ruinen bei Greitneh, von Thera gegrünbete Hauptstabt des Laubes (631), in herrlicher (Segenb, auf tafelförmigem Plateau an der Quelle Kyre, 80 Stadien von der Küste. Die Stadt war ausgezeichnet durch herrliche Tempel, unter denen ein Apollontempel hervorragte, zu welchem Battos eine gepflasterte Straße führen ließ; die Akropolis war fest. Hdt. 4, 158. 164. K. war durch seine tüchtigen Aerzte besannt (Hdt. 3, 131.), — Icyros. sowie als Geburtsort der Philosophen Aristippos und Anuikeris, des Dichters Kallimachos, des Eratosthenes und des Karneades. — Endlich ist zu nennen Barka, 100 Stadien vom Meere, südöstlich von Ptolema'is. Vgl. Thrige, historia Cyrenes (2. Aufl. 1828). Gottschick, Gesch. der Gründung und Blüthe des Hellenischen Staates in Cyreuaika (1858). — Im Osten an der Küste lag die Insel Plateia, j. Bomba, wo sich die Theraier zuerst niederließen, ehe sie Kyrene gründeten. — Ii. Personenname: Tochter des vy-psens, Enkelin des Peneios oder auch T. desselben, von Apollon geliebt und aus Thessalien nach Libyen entführt, wo sie mit ihm beit Ari-staios zeugte. Kyrene tu Libyen warb nach ihr Benannt. Pind. pyth. 9, 5 ff. Apou. Rhod. 2, 500 ff. Kyrescliäta, Kvgsox<xza ober Kvgovnohg, die äußerste Grenzsestung des Kyros ant Jaxar-tes, von Alexanber zerstört. Atnm. Marc. 23, 6. Arr. 4, 2, 2. 3, 1. Curt. 7, 6, 16. Kvqioq ist int juristischen Sinne berjenige, welcher ein Jnbivibuum, das an sich persönlich keine oder beschränkte Rechtsfähigkeit hat, vor Gericht und in allen rechtlichen Beziehungen zu vertreten hat. Der uvoiog der Kinder war der Vater oder der tm'zgonog. Der xi>ptos der Frau (vgl. auch Erbrecht, 3. und Ehe, 3.) war der Vater, nach dessen Tode der Vormund; wenn sie nicht mehr unter vormundfchaftlicher Gewalt stand, die nächsten Verwandten, wenn sie verheirathet war, der Mann, nach dem Tode des Mannes, wenn sie in beut Hanse besselben zurückblieb, der ©ohn ober dessen Vormund; wenn sie in das Haus der Eltern oder Verwandten zurückkehrte, so trat sie in das Verhältniß wie vor ihrer Verheiratung. War die Frau von dem xvoiog verletzt, so war die ygaepr; hcchcooscds das rechtliche Schutzmittel für dieselbe. Kyros, Kvgog, Cyrus, altpers. Khurush, hebr. Koresch d. i. Sonne (Plut. Alex, l.), hieß l) der Stifter des persischen Reichs. Unter den Variationen der Geschichte des K. berichtet Hero-dot (1, 95.) die von den Persern am meisten erzählte. Der König von Medien, Astyages, durch Träume vor Entthronung von seinem Enkel gewarnt, verheirathet seine Tockiter Maitdaite an einen Perser Katnbyses. Ein Zusall rettet dem Sohne derselben, welchen Harpagos, des Astyages Vertranter, todten sollte, das Leben; er wird als Hirtenknabe erzogen, dann als der Enkel des Astyages erkannt und von diesem am Leben gelassen, während Harpagos für feine Fahrlässigkeit bei dem ertheilten Befehle grausam bestraft wird. Auf dessen Anstiften stellt sich Kyros, als er herangewachsen ist, an die Spitze der Perser und siegt, da Harpagos mit den medischen Trnppen zu ihm übergeht. Nach 35 jähriger Regierung wird Astyages, 559 v. C., entthront und gefangen genommen, lebt aber ungefährbet beim Kyros. Hdt. 1, 107—130. Ktefias bagegen leugnet ursprüngliche Verwanbtschast zwischen beibeit und sagt, erst als Sieger habe K. des Astyages Tochter Amytis geheirathet, uttb biefe Erzählung ist wahrscheinlicher. Die Cyropäbie des Lenophon weicht von der Geschichte ab, sie ist ein Roman. Geschichtlich steht wol fest, daß Kyros dem Für-I stengeschlecht entsprossen ist, welches seit Phraor-

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 584

1877 - Leipzig : Teubner
584 Karthago. dieser Hafen auch genannt wurde (App. 8, 96.). Zwischen beiden Häfen erstreckte sich die große dreifache Mauer, so daß sie den Kriegshafen einschloß, den Handelshafen ausschloß. Magalia war eine Art Vorstadt auf der nördlichen Seite der Bnrg. Hier lagen auch zahlreiche Landhäuser, welche °wie prachtvolle Tempel und Paläste den unermeßlichen Reichthum dieser Handelsstadt, des Londons der alte» Welt, beurkundeten. Sie wurde im I. 146 D. G. von den Römern zerstört. Gracchus wollte aus ihren Ruinen eine neue Stadt erbauen, doch wurde der Plan ausgegeben. Erst Augustus führte ihn aus und bevölkerte die neue Niederlassung mit römischen Bürgern. Sie zog allmählich den Umfang der alten Stadt in ihren Kreis hinein und gelaugte unter den Kaisern zu großer Blüte. Die Vandalen machten sie nach Eroberung Nord-asrika's zur Hauptstadt ihres neuen Reiches, als welche sie ebenso sehr den Mittelpnnet des Handels in diesen Gegenden bildete, wie es einst die alte Stadt gewesen war. Auch als Sitz christlicher Bischöfe hatte sie große Bedeutung. Von den Trümmern der alten Stadt sind nur noch geringe Reste sichtbar, ein Theil der Halbinsel, auf der sie lag, scheint nach und uach vou dem Meere verschlungen zu sein; neuere Ausgrabungen haben indeß nicht wenige Trümmer und Alterthümer ans Tageslicht gefördert. Vgl. Davis, Karthago und feine Ueberreste (deutsch 1863). Beule, Nachgrabungen in Karthago (deutsch 1863). Gegründet wurde Karthago mich der gewöhnlichen Angabe im 9. Jahrh' (uach Just. 18, 6. im I. 826, uach Andern 861 oder 819, oder auch 888) von der Dido, Tochter des Königs Agenor oder Mntgo von Tyros, Schwester des Pygmalion, Gemahlin des Priesters Akerbas, nach dessen Ermordung durch Pygmalion Dido oder Elisfa, ans ursprünglich sidonischem Geschlechte, mit einer Schaar Tyrier auswanderte und nach der Nord-küste von Afrika kam, wo die Phoinikier schon Jahrhunderte früher Utica und andere Colonieen gegründet hatten. Aus diesen strömten ohne Zweifel zahlreiche Ansiedler ihrer Schaar zu, und sie gründete Karthago, nachdem sie von den libyschen Eingeborenen eine Strecke Landes zur Ansiedelung erhalten hatte. Es entstand bald mit diesen ein freundlicher Verkehr, manche der Eingeborenen schlossen sich an die Einwanderer an, und die neue Stadt blühte bald so kräftig empor, daß sie den dem Fürsten des Landes anfänglich bewilligten Tribut verweigern konnte. Nach und nach erweiterte sich durch Eroberungen und Anlegung von Colonieen in denselben das Gebiet der Stadt bis au die Grenzen Nnmidiens, den Tntousee und das Gebiet von Kyrene. Durch die Colonieen erhielten sie die unterworfenen eingeborenen Stämme in Gehorsam und bahnten zugleich den Weg zur allmählichen Vermischung beider Völker (Libyphoinikier), ohne indeß bei der harten und strengen Behandlung und bei dem Drucke der Abgabe«, welcher auf deu Libyern lastete, den Haß derselben gegen ihre Unterdrücker beschwichtigen zu können. 'Nach Westen hin durch Numidien begrenzt, drangen sie zu Lande in dieser Richtung nicht weit vor, wohl aber längs den Küsten, an welchen sie zahlreiche Golouimt gründeten und dadurch den Handel, welcher der Mutterstadt großen Reichthum zuführte, in ihre Gewalt brachten. Gleichfalls dehnten sie als seefahrendes Volk auch ihre Herrschaft über die Inseln des mittelländischen Meeres aus und besetzten unter Malchus, Mago und andern Führern wenigstens die Küsten von Sicilien, Sardinien, Eor-stca zwischen 600 und 550, lieferten wegen Corsica's im I. 536 (Hdt. 1, 166.) in Verbindung mit den Etruskern den aus ihrer Vaterstadt durch Kyros vertriebenen Phokaiern eine Seeschlacht und schlossen mit Rom des Handels wegen mehrere Verträge, zuerst 509. Um 500 ließen sie durch ihre kühnsten Seehelden Entdeckungsreisen machen. Hanno, dessen Periplus wir noch in griechischer Übersetzung besitzen, segelte um die Westküste Asrika's herum bis Kerne hinab (vielleicht das grüne Vorgebirge oder ein Küstenpunct in Se-negambien), während Himilko de» atlantische» Ocean befuhr und die Küsten Hispaniens »nd Galliens untersuchte. Hiermit schließt etwa die erste Periode der karthagischen Geschichte. Die zweite, von 480 an, umfaßt die Kämpfe der utäch-tigeu Stadt mit Syrakus um den Besitz von Si-cilien. Zuerst gewannen die Karthager die alten phoinififchen Colonieen ans der Insel für sich; da»» eröffneten sie den Krieg gegen die übrige Insel mit einem Angriff auf Theron von Agri-geut. Ihr großes Heer, angeblich von 300,000 Mann, unter Hamilkar, erlitt aber eine gänzliche Niederlage durch Gelon von Syrakus, ' wie es heißt an dem Tage, an welchem die Griechen bei Salamis siegten. Daß die Karthager mit Persien im Bunde gewesen, wird von Einigen angedeutet oder gar als bestimmt erklärt (Just. 19, 1. Diod. Sic. 11, 21 f.), ist jedoch zweifelhaft. Darauf schlossen sie mit Gelon Frieden. Lange Zeit hindurch erfahren wir nicht« von weiteren Unternehmungen gegen Sicilien; erst 416 brach, durch die Bewohner von Egesta veranlaßt, ein neuer Krieg aus, den Hannibal, der karthagische Feldherr, glücklich, wenn auch grausam, im Lause der nächsten Jahre führte; er starb aber 406 bei Agrigent an einer pestartigen Krankheit. Sein Nachfolger Himilko eroberte (405) einen großen Theil Siciliens, ohne daß der Tyrann Dionys seine Fortschritte hindern konnte. Ein Vertrag beendigte den Krieg. Aber im I. 398 griff Dionys die Karthager wieder an, entriß ihnen ihre meisten Eroberungen und nöthigte 2 Jahre später bcn Himilko, besten Heer durch Krankheiten gelitte» hatte, zu einem schimpflichen Frieden. Ei» gleichzeitiger Aufstand der Libyer wurde glücklich unterdrückt. In den folgettben Jahren mußten die ^rthagcr fast ganz Sicilien aufgeben, bis Mago den Dionys in einer blutigen Schlacht bei Kronioit besiegte und beit Frieden bictirte, 382. Ein neuer Krieg im I. 368 würde durch den Tod des Dionys bald beendigt. Glücklich gegen bessen Nachfolger, den zweiten Dionys, erlagen sie dagegen im I. 310 dem Timoleon am Krimissos (Plut. Timöl. 28); der Fluß Halykos bildete zwischen beiden Gebieten fortan die Grenze. In der nächsten Zeit litt Karthago nn innern Unruhen ehrgeiziger Adeliger und an Empörungen seiner Unterthanen (Just. 21, 4.), wurde durch einen beabsichtigten Angriff Alexanders des Gr. bedroht und hatte daun in Agathokles (311 —306) fowol in Sicilien als auch i» Afrika selbst, wohin der kühne Krieger übersetzte und bis vor

10. Alte Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Erster Teil. Das Altertum. und Syrien aus und schlug die Ägypter. Er machte Babylon zu einer Weltstadt ersten Ranges (seine großartigen Bauten, Euphrat-brücke, hängende Gürten, medische Mauer, zahlreiche Kanäle). Aber ods seme Nachfolger waren schwach. Das Reich erlag 538 dem An-griffe^des Cyrus (Belsazar, Daniel) und wurde persische Provinz. Tie Assyrier und Babylonier verehrten die Götter Baal-S and on und die Göttin My litta, deren Eigenschaften (Schönheit, Tapferkeit und großer Unternehmungssinn) sich übertragen finden auf die ganz sagenhafte Gründerin der Größe Assyriens, Semiramis. — Eine wichtige Stellung nahmen durch ihr Wissen in diesen Ländern ein die Ehaldäer, Priester, die besonders nach folgenden Richtungen thätig waren: a) sie pflegten astronomische, mathematische nud physikalische Studieu (Urheber der Sterudeuterei, Astrologie); b) sie erfanden ein geordnetes System von Maßen,' Gewichten und Münzen, das in seinen Grundzügen im Altertum allenthalben angenommen wurde; c) sie bildeten die Keilschrift (von der uns Proben ei halten sind) aus; von dieser gingen die hebräischen Buchstaben aus. § 3. B. Die Phönizier. In dem schmalen hafenreichen Küstenstrich zwischen Syrien, dem Libanon und Palästina wohnte das bedeutendste Handelsvolk des Altertums, die Phönizier. Ursprünglich nur mit Fischerei beschäftigt, worauf der Name Sidon = Fischerstadt hindeutet, wandten sie allmählich sich der ausgedehntesten Seefahrt zu. Die Waren Indiens gingen über phönizifche Handelsplätze (Tyrus, Sidon, Berytns, Byblos, Tripolis) nach den Ländern be§ Mittelmeeres. Rings um das ganze Mittelmeer lagen die Kolonien (Handelsstationen) der Phönizier. Hier wurden die Erzeugnisse des asiatischen Bodens oder des phönizischen hochentwickelten Gewerb-sleißes (Glas, Purpurgewebe u. dgl.) gegen die Waren (Rohstoffe und Metalle) der westlichen Völker eingetauscht. Selbst über die Straße von Gibraltar („Säulen des Melkart", phönizischen Gottes) hinaus fuhr der sidonische Kaufmann, um auf den Kafsiteriden (jetzt: Seilly-Jnseln) Zinn oder an den normannischen Inseln den Bernstein der Ostseeküsten in Empfang zu nehmen. Andererseits dehnten sie selbst nach Indien („Ophir") über das Rote Meer (gemeinschaftlich mit König Salomo) ihren Handel aus (Gold, Elfenbein, Pfauen rc.). Unter den Ansiedlungen der Phönizier sind
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